FMR
Das Jahr 2020 hat in der rätoromanischen Medienwelt mit einer Neuerung begonnen. Die Fundaziun Medias Rumantschas (FMR), die Nachfolgeorganisation der Agentura da Novitads Rumantscha (ANR), hat ihren Betrieb aufgenommen. Die FMR hat mehr Aufgaben erhalten, mehr publizistische Verantwortung, mehr kreative Möglichkeiten und auch mehr Unterstützung von der öffentlichen Hand. Sie hat die Aufgabe, die Produktion von journalistischen Texten zu fördern und eine gute «journalistische Grundversorgung» für Rätoromaninnen und Rätoromanen sicherzustellen. Für das Tagesgeschäft heisst das: Die FMR beliefert die rätoromanischen Medien mit journalistischen Inhalten (z.B. Texte und mit der Zeit auch Grafiken) und Bilder. Sie verfasst Artikel in allen fünf Idiomen und in Rumantsch Grischun.
Stiftungsrat
Das höchste Organ der Stiftung ist der Stiftungsrat, der sich folgendermassen zusammensetzt:
Chefredaktor
David Truttmann ist Chefredaktor und leitet die Redaktion.
Koordinationsrat
Ebenfalls Teil der Stiftung ist ein Koordinationsrat, worin jede Partnerorganisation, jedes Medienunternehmen, das eine Leistungsvereinbarung mit der FMR unterzeichnet hat, mit jeweils einer Stimme vertreten ist. Zur Zeit sind dies die Gammeter Media AG, Radiotelevisiun Svizra Rumantscha, Somedia AG und die Uniun Rumantscha da Surmeir.
Der Koordinationsrat bringt seine Interessen in den Stiftungsrat ein, hat aber keine Entscheidungsbefugnis. Seine Aufgabe ist es, die Marktinteressen gegenüber der Chefredaktion zu vertreten und die redaktionelle Leistung zu beurteilen.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Die Redaktion der FMR umfasst aktuell (Stand Januar 2022) neunzehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Disentis bis Scuol: einen Chefredaktor, mehrere Redaktoren und Redaktorinnen, einen Produzenten und einen Korrektor.
Rund zehn freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – in Bern, Segnas oder Tarasp – ergänzen die Redaktion. Dies sind unter anderem Gion Nutegn Stgier, Peder Antona Baltermia, Bartholome Tscharner, Benedict Stecher, Giusep Capaul und Paul Duff.
Partner
Die FMR erarbeitet Medieninhalte für:
Die FMR wird finanziell unterstützt von:
Arbeiten
Die FMR produziert Medieninhalte, in erster Linie journalistische Texte. Hier folgen ein paar Beispiele von Artikeln der FMR, welche dieses Jahr erschienen sind:
Geschäftsbericht 2020
Die Fundaziun Medias Rumantschas (FMR) präsentiert ihren ersten Geschäftsbericht. Während dem ersten Jahr ihres Bestehens konnte die FMR Fuss fassen und sich neu aufstellen. Der Start ist trotz Pandemie geglückt.
Geschäftsbericht 2021
Mit grosser Freude kann die Fundaziun Medias Rumantschas (FMR) den erfreulichen zweiten Jahresbericht vorlegen.
Geschäftsbericht 2022
Mit grosser Freude kann die Fundaziun Medias Rumantschas (FMR) bereits den erfreulichen dritten Jahresbericht vorlegen.
Geschäftsbericht 2023
Die Fundaziun Medias Rumantschas (FMR) freut sich seinen vierten Jahresbericht vorzustellen. Die FMR hat somit ihre erste «Olympiade» seit ihrem Start im Jahr 2020 durchlebt
Fragen und Antworten
Die FMR hat die Aufgabe, die Produktion von journalistischen Texten in rätoromanischer Sprache zu fördern. Sie liefert den romanischen Medien journalistische Inhalte (z.B. Texte und mit der Zeit auch Grafiken) und Fotografien. Sie verfasst Artikel in allen fünf Idiomen und in Rumantsch Grischun.
Die FMR ist eine unabhängige Stiftung und die Nachfolgeorganisation der Agentura da Novitads Rumantscha (ANR).
Der Stiftungsrat der FMR hat sich im August 2019 konstituiert. Mitglieder des Stiftungsrats sind Corina Casanova (Präsidentin), Rico Valär (Vizepräsident), Barbara Janom Steiner, Carl Hassler, Gion Capeder und Gian Ramming.
In den letzten Jahre sind verschiedene Probleme aufgetreten: Die Presse ist in der Krise, die Herausgeber und die Redaktionen müssen sparen. Rätoromanische Zeitungen sind nicht mehr selbsttragend, der Markt ist dazu einfach zu klein und fragmentiert. Für die romanische Sprachgemeinschaft sind diese Zeitungen aber von existenzieller Bedeutung. Herausgeber haben auch immer wieder damit gedroht, ihre romanische Zeitung, z.B. die «La Quotidiana» einzustellen. Um dies zu verhindern, braucht es eine entschiedene Unterstützung vonseiten der öffentlichen Hand. Und um eine journalistische Grundversorgung in romanischer Sprache sicherzustellen, braucht es eine starke Organisation mit guten finanziellen Ressourcen. Deshalb braucht es die FMR.
Zusammengefasst gibt es folgende fünf Neuerungen:
- Die FMR ist institutionell unabhängig von den privaten Herausgebern und RTR, da im Stiftungsrat keine Medienvertreter mehr Einsitz nehmen.
- Die konkrete Zusammenarbeit mit den Zeitungen und RTR wird in detaillierten Leistungsvereinbarungen festgelegt.
- Die FMR ist nicht nur eine «Nachrichtenagentur» im klassischen Sinne, sondern gestaltet (Layout) auch gleich selbst einen Teil der Zeitungen – z.B. «La Quotidiana» und auch die «Pagina da Surmeir».
- Die FMR und RTR haben neu die Möglichkeit enger zusammenzuarbeiten.
- Die FMR könnte eigene Medienprodukte lancieren.
Die Redaktion der FMR arbeitet unter der Leitung des Chefredaktors David Truttmann, der über langjährige Erfahrung als Redaktor und Redaktionsleiter bei RTR verfügt. Er führt die Redaktion in publizistischer wie organisatorischer Hinsicht. Die neun Redaktorinnen und Redaktoren arbeiten zum grössten Teil in den romanischsprachigen Gebieten.
Die FMR arbeitet mit den privaten und öffentlich-rechtlichen Medienhäusern im Kanton Graubünden zusammen, die schon heute in der gedruckten Presse oder online rätoromanische Texte anbieten. Dies sind: Gammeter AG, Somedia AG, Uniun Rumantscha da Surmeir und Radiotelevisiun Svizra Rumantscha RTR. Je nach Entwicklung der Medienlandschaft sind in Zukunft weitere Partnerschaften möglich.
Mit dem Wechsel der ANR zur FMR hat es im 2020 eine Erhöhung der Beiträge der öffentlichen Hand gegeben. FMR hat zum Einen neu die redaktionelle Verantwortung einiger Zeitungen und übernimmt zudem auch das Layout dieser Zeitungen. Ausserdem muss die FMR sich professionalisieren und fit werden für die kommenden digitalen Entwicklungen. Sie will und muss auch in Zukunft so viele Rätoromaninnen und Rätoromanen wie möglich erreichen – im Kanton Graubünden und auch ausserhalb des Kantons. Mit gesamthaften Beiträgen der öffentlichen Hand in der Höhe von 1.795 Millionen Franken (ANR bisher: 1.064 Millionen Franken) ist eine gute finanzielle Grundlage geschaffen worden, die es der FMR erlaubt, erste wichtige Massnahmen umzusetzen.
Die Vitalität der romanischen Sprache hängt auch vom geschriebenen Wort ab! Die Presse ist unabdingbar, damit auch die Mitglieder einer sprachlichen Minderheit ihre demokratischen Rechte und Pflichten wahrnehmen und an einem Diskurs über ihre eigene Gesellschaft und Kultur teilnehmen können. Das geschriebene Wort ermöglicht es – vielleicht mehr als das gesprochene – «Dinge» zu vertiefen, zu analysieren und zu kommentieren. Es braucht den geschriebenen Journalismus, damit er dazu beitragen kann, die (geschriebene) romanische Sprache im allgemeinen zu befruchten und weiterzuentwickeln.
Sie drucken die Zeitungen, verantworten die Distribution, akquirieren und verwalten Inserenten und Abonnenten und betreiben das Marketing für ihre Produkte. Und sie tragen schliesslich die verlegerische Verantwortung für die gesamte Zeitung.
Quasi alle bestehenden romanischen Medien kann man schon heute online lesen: die «Posta Ladina», «La Quotidiana» und RTR – sei es al E-Paper oder auch als selektives Element via Web. Die FMR liefert die Inhalte für diese multimedialen Plattformen. Zusätzlich sucht auch die FMR nach digitalen und zukunftstauglichen Möglichkeiten für die romanische Presse. Die Rätoromaninnen und Rätoromanen sind keine antiquierten Ausserirdischen – auch ihr Medienkonsum verändert sich, resp. hat sich in den letzten Jahren markant verändert.
Schreiben Sie an secretariat@fmr.ch. Wir freuen uns auf Ihre Frage.
Kontakt
Die Kontaktdaten der einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter finden Sie in der entsprechenden Rubrik.
Die Redaktion können Sie per E-mail, auf dem Postweg oder via Telefon erreichen:
redacziun@fmr.ch
+41 81 544 89 11
Fundaziun Medias Rumantschas
Masanserstrasse 2
7000 Chur